Markus 14:21 …Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre

Warum wäre es für Judas Iskariot besser gewesen, wenn er nicht geboren wäre?

Eine interessante Frage, wie ich finde. Warum sprach der Herr Jeschua so über Judas?

Markus 14:21 (TSBM_06b)
21 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre.

 

Mich persönlich irritiert der Gegensatz, der in dieser Aussage steckt. Einerseits betet Jeschua für die Soldaten die Ihn hingerichtet haben.

Lk 23:34 (TSBM_06b)
34 Jeschua aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Sie aber verteilten seine Kleider und warfen das Los darüber.

Bei Judas hingegen klingt es gerade so, als hätte er es nicht mal verdient am Leben zu sein. Zumindest kann man es so auffassen, wenn man seiner menschlichen Denkweise freien Lauf lässt. So gebührt es einem nichtsnutzigen Dieb ( Joh12:6 ) und Verräter des Herrn. Wer hat sich nicht schon mal bei diesem Gedanken wiedergefunden? Ist dies jedoch die Sichtweise Jeschuas?

Beim Lesen des Buches Prediger fiel mir eine Stelle auf, die möglicherweise erklärt, wie der Herr seine Aussage über Judas gemeint haben könnte.

Pred 4:2-3 (TSBM_06b)
2 Und ich pries die Toten, die längst gestorben, mehr als die Lebenden, welche jetzt noch leben;
3 und glücklicher als beide pries ich den, der noch nicht gewesen ist, der das böse Tun nicht gesehen hat, welches unter der Sonne geschieht.

Hier schreibt Salomo von der Nichtigkeit des menschlichen Mühens und von den Tränen der Unterdrückten, die keinen Tröster hatten.
Auch Judas hatte trotz seiner Reue keinen Trost gefunden und wählte, vom Satan getrieben, den Freitod. Welch eine schwere Schuld lag dort auf ihm? Ihm wurde bewusst ein Menschenleben auf dem Gewissen zu haben. Vielleicht erkannte er sogar, dass er die Hinrichtung des Sohnes Gottes ermöglicht hatte?

Jeschua kannte sicher den Ausgang der Verirrung und Reue des Judas, welche ihn letzlich nicht zur Buße sondern zum Selbsmord führen würde. Es widerspäche jedoch der unendlichen Liebe Jeschuas, die Er selbst für seine Feinde hat, wenn Er nicht auch Mitleid mit Judas gehabt hätte. Schließlich dürfen wir auch wissen, dass Gott selbst am Tod des Gesetzlosen kein gefallen hat.

Hes 33:10-11 (TSBM_06b)
10 Und du, Menschensohn, sprich zu dem Hause Israel: Also sprechet ihr und saget: Unsere Übertretungen und unsere Sünden sind auf uns, und in denselben (O. durch dieselben) schwinden wir dahin; wie könnten wir denn leben?
11 Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, JHWH, ich habe kein Gefallen am Tode des Gesetzlosen, sondern daß der Gesetzlose von seinem Wege umkehre und lebe! Kehret um, kehret um von euren bösen Wegen! denn warum wollt ihr sterben, Haus Israel?

 

Wie schnell denken wir in unserem Alltag „…das geschieht ihm recht…“ oder „…der hat es verdient…“!

Sind das die Gedanken unseres Gottes und unseres Herrn Jeschua dem Gesalbten?

Jes 55:6-9 (TSBM_06b)
6 Suchet JHWH, während er sich finden läßt; rufet ihn an, während er nahe ist.
7 Der Gesetzlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu JHWH, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung.
8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht JHWH.
9 Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

 

Bedenken wir jedoch:

Röm 6:23 (TSBM_06b)
23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben im Gesalbten Jeschua, unserem Herrn.

Möge Gott uns gnädig sein, wo es uns an wahrer Liebe fehlt und uns dahin leiten, unsere niederen Gedanken über unsere Mitmenschen zu erkennen und lassen!