1. Korinther 16,2

Argumente gegen den Sabbat auf dem Prüfstand

1.Kor 16:2-3 (TSBM_06b)
2 An jedem ersten Wochentage lege ein jeder von euch bei sich (O. zu Hause) zurück und sammle auf, je nachdem er Gedeihen hat, auf daß nicht dann, wenn ich komme, Sammlungen geschehen.
3 Wenn ich aber angekommen bin, so will ich die, welche irgend ihr für tüchtig erachten werdet, mit Briefen senden, daß sie eure Gabe (O. Freigebigkeit, Liebesgabe) nach Jerusalem hinbringen.

 

Den Bibeltext auf die Verlegung des Sabbats auf den Sonntag zu beziehen, ist dem Wortlaut nach eine steile These. Im wesentlichen enthät er die Information, dass eine Sammlung am ersten Wochentag erfolgen sollte, was für sich genommen keinen Bezug zu einem wöchendlichen Ruhetag darstellt. Die Anweisung kann nicht mal auf einen Versammlungsort der gläubigen zu Korinth bezogen werden, da es heißt: „bei sich“ oder „zu Hause“ lege jeder etwas zurück und sammle…

 

Bei näherer Betrachtung treten zusätzlich noch Ungereimtheiten auf, die gegen eine dauerhafte wöchentliche aufforderung zur Sammlung sprechen. Wenn Paulus hier von einer forwährenden wöchendlichen Sammlung, in Verbindung mit der Gemeindeversammlung, spräche, warum sollte Paulus dann einen festen Zeitpunkt festlegen, um diese nach Jerusalem senden zu können?

Paulus möchte ja verhindern, dass noch Sammlungen geschehen, wenn er kommt. Also soll die Sammlung bis zu seiner Ankunft abgeschlossen sein. Für alle Zeit, an jedem ersten Wochentag zu sammeln, passt also nicht so recht zu dem von Paulus genannten Sammlungszweck.

Interessant ist dazu noch, dass „jedem“ im griechischen Text gar nicht geschrieben steht!

Wort für Wort lautet der Text wie folgt:

kata (Strong G2596) gegen, herab, über…hin

heis (Strong G1520)(den) ersten, einen

sabbaton (Strong G4521) (der) Sabbate

hekastos (Strong 1583) jeder

humon (Strong 5216) von euch

para (Strong G3844) bei

heautou (Strong G1438) sich

tithemi (Strong G5087) lege

Thesaurizo (Strong G2343) Hort, Sammlung, Schatz

Hätte Paulus an …jedem ersten… schreiben wollen, hätte er dafür einfach das griechische Wort „pas“ (Strong G3956) verwenden können. (vgl. Apg 13,27)

 

Interessant ist auch die Verwendung von „kata“, was vom Sinn her „gegen etwas“ oder „auf etwas hin“ bedeuten kann. Dies würde auch dafür sprechen, dass Paulus von einem bestimmten Zeitpunkt, also „gegen den ersten der Sabbate (hin)“ spricht, an dem die Sammlung abgeschlossen sein soll.

 

Wie im Artikel zu Apg.20,7 bereits beschrieben, taucht auch hier die Pluralform von Sabbat im griechischen Text auf und ebenso wird das bevorstehenden Schavuot (Pfingsten) erwähnt.

 

1.Kor 16:8 (TSBM_06b)
8 Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben, …

 

Nimmt man den Kontext mit bezug auf das Wochenfestes, wie das Pfingsfest in den Büchern Mose genannt wird, mit der exakten Wortbedeutung zusammen, ergibt das auch einen nachvollziehbaren Sinn.  Die Sabbatzählung bis zum Pfingstfest enthält einen Sabbat ab dem die Zählung gestartet wurde und sieben Sabbate, die gezählt werden sollten. Der Tag nach dem siebten Sabbat sollte das Wochen- bzw. Pfingstfest gefeiert werden. Es ist also naheliegend, dass es der Wunsch von Paulus war, die Sammlung bis zum ersten dieser der Sabbate abzuschließen.

 

Folgend noch eine interessante Parallele, die ebenfalls den Bezug zum Wochenfest unterstreicht:

(Zusammengehärendes mit gleicher Farbe gekennzeichnet!)

1.Kor 16:2-3 (TSBM_06b)
2 An jedem ersten Wochentage lege ein jeder von euch bei sich (O. zu Hause) zurück und sammle auf, je nachdem er Gedeihen hat, auf daß nicht dann, wenn ich komme, Sammlungen geschehen.
3 Wenn ich aber angekommen bin, so will ich die, welche irgend ihr für tüchtig erachten werdet, mit Briefen senden, daß sie eure Gabe (O. Freigebigkeit, Liebesgabe) nach Jerusalem hinbringen.

5.Mo 16:16-17 (TSBM_06b)
16 Dreimal im Jahre sollen alle deine Männlichen vor JHWH, deinem Gott, erscheinen an dem Orte, den er erwählen wird: Am Feste der ungesäuerten Brote und am Feste der Wochen und am Feste der Laubhütten; und man soll nicht leer vor JHWH erscheinen:
17 Ein jeder nach dem, was seine Hand geben kann, (Eig. nach der Gabe seiner Hand) nach dem Segen JHWHs, deines Gottes, den er dir gegeben hat.

Vielleicht lag es auch den Korinthern auf dem Herzen, diesem Gebot durch die Entsendung für der tüchtig Erachteten nachzukommen.