Der Tag der Ruhe (Der Schabbat)

Der Ruhetag Gottes wird weitläufig als Sonntag verstanden. Hält dieses Verständnis einer genauen Prüfung anhand der Bibel stand? Was wird uns in der Bibel über den Sabbat berichtet und welche Bedeutung hat er für uns heute?

Was können wir dazu der Bibel entnehmen? 

JHWH macht den Sabbat zu einem Teil der Schöpfung und heiligt den siebten Tag:

1.Mo 2:2-3 (TSBM_06b)
2 Und Gott hatte am siebten Tage sein Werk vollendet, (Eig. vollendete? sein Werk)  das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tage von all seinem Werk, das er gemacht hatte.
3 Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an demselben ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, indem er es machte.

 

Als das vierte der zehn Worte (Gebote) gebietet JHWH seinem Volk des Sabbattages zu gedenken und erinnert an sein Beispiel, das er uns seit Vollendung der Schöpfungswoche gegeben hat:

2.Mo 20:8-11 (TSBM_06b)
8 Gedenke des Sabbathtages, ihn zu heiligen.
9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun;
10 aber der siebte Tag ist Sabbath dem JHWH, deinem Gott: (O. JHWHs, deines Gottes)  du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist.
11 Denn in sechs Tagen hat JHWH den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tage; darum segnete JHWH den Sabbathtag und heiligte ihn.

 

JHWH errichtet einen ewigen Bund mit seinem Volk. Die Sabbate sind das Zeichen des ewig währenden Bundes zwischen JHWH und seinem Volk:

2.Mo 31:12-17 (TSBM_06b)
12 Und JHWH redete zu Mose und sprach:
13 Und du, rede zu den Kindern Israel und sprich: Fürwahr, meine Sabbathe sollt ihr beobachten; denn sie sind (W. er ist)  ein Zeichen zwischen mir und euch bei euren Geschlechtern, damit ihr wisset, daß ich, JHWH, es bin, (O. daß ich JHWH bin)  der euch heiligt;
14 und beobachtet den Sabbath, denn heilig ist er euch; wer ihn entweiht, soll gewißlich getötet werden; denn wer irgend an ihm eine Arbeit tut, selbige Seele soll ausgerottet werden aus der Mitte ihrer Völker.
15 Sechs Tage soll man Arbeit tun, aber am siebten Tage ist der Sabbath der Ruhe, heilig dem JHWH; wer irgend am Tage des Sabbaths eine Arbeit tut, soll gewißlich getötet werden.
16 Und die Kinder Israel sollen den Sabbath beobachten, um den Sabbath zu feiern bei ihren Geschlechtern: ein ewiger Bund.
17 Er ist ein Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel ewiglich; denn in sechs Tagen hat JHWH den Himmel und die Erde gemacht, und am siebten Tage hat er geruht und sich erquickt.

 

Den Sabbat zu halten und zu heiligen dient dem Wohl des Menschen. Auch die Fremden (Heiden) oder die Verschnittenen zählen zum Volk von JHWH, sobald sie sich ihm anschließen, d.h. ihn lieben, in seinen Geboten wandeln, den Sabbat heiligen und somit festhalten an seinem Bund:

Jes 56:2-7 (TSBM_06b)
2 Glückselig der Mensch, der dieses tut, und das Menschenkind, welches hieran festhält: Der den Sabbath hält, daß er ihn nicht entweihe, und seine Hand davor bewahrt, irgend etwas Böses zu tun!

Vergleiche dazu „Markus 2:27-28 (TSBM_06b)“
27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbath ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbaths willen;
28 also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbaths.

 

3 Und der Sohn der Fremde, der sich JHWH angeschlossen hat, spreche nicht und sage: JHWH wird mich sicherlich von seinem Volke ausschließen; und der Verschnittene sage nicht: Siehe, ich bin ein dürrer Baum.

Vergleiche dazu „Röm 9:25-26 (TSBM_06b)“
25 Wie er auch in Hosea sagt: „Ich werde Nicht-mein-Volk mein Volk nennen, und die Nicht-Geliebte Geliebte“. (Hos. 2,23)
26 „Und es wird geschehen, an dem Orte, da zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, daselbst werden sie Söhne des lebendigen Gottes genannt werden“. (Hos. 1,10)

 

4 Denn so spricht JHWH: Den Verschnittenen, welche meine Sabbathe halten und das erwählen, woran ich Gefallen habe, und festhalten an meinem Bunde,
5 ihnen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern einen Platz (O. einen Anteil)  geben, und einen Namen, besser als Söhne und Töchter: Einen ewigen Namen werde ich ihnen (Eig. ihm, d. h. einem jeden von ihnen)  geben, der nicht ausgerottet werden soll.

Vergleiche dazu „Off 2:17 (TSBM_06b)“
17 Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben, und auf den Stein einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennt, als wer ihn empfängt.

 

6 Und die Söhne der Fremde, die sich JHWH angeschlossen haben, um ihm zu dienen und den Namen JHWHs zu lieben, ihm zu Knechten zu sein, einen jeden, der den Sabbath hält, daß er ihn nicht entweihe, und die da festhalten an meinem Bunde:
7 die werde ich zu meinem heiligen Berge bringen und sie erfreuen in meinem Bethause; ihre Brandopfer und ihre Schlachtopfer sollen wohlgefällig sein auf meinem Altar. Denn mein Haus wird ein Bethaus genannt werden für alle Völker.

Vergleiche dazu „Mt 21:13 (TSBM_06b)“
13 Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: „Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden“; (Jes. 56,7)  „ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht“. (Vergl. Jer. 7,11)

 

Die Heiligung des Sabbats bedeutet Segen und Anteil an Verheißung und Erbe. Dies ist ein Versprechen von JHWH:

Jes 58:13-14 (TSBM_06b)
13 Wenn du deinen Fuß vom Sabbath zurückhältst, daß du dein Geschäft nicht tust an meinem heiligen Tage, und den Sabbath ein Ergötzen und den heiligen Tag JHWHs ehrwürdig nennst; und wenn du ihn ehrst, so daß du nicht deine Wege verfolgst, (Eig. tust)  dein Geschäft treibst und eitle Worte redest:
14 dann wirst du dich an JHWH ergötzen, und ich werde dich einherfahren lassen auf den Höhen der Erde, (Vergl. 5. Mose 32,13;33,29)  und werde dich speisen mit dem Erbteil Jakobs, deines Vaters; denn der Mund JHWHs hat geredet.

 

Die ewige Ruhestätte ist das Erbe:

Jer 31:1-2 (TSBM_06b)
1 In jener Zeit, spricht JHWH, werde ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie werden mein Volk sein.
2 So spricht JHWH: Das Volk der dem Schwerte Entronnenen hat Gnade gefunden in der Wüste. Ich will gehen, um Israel (Eig. um es, Israel)  zur Ruhe zu bringen.

 

Paulus geht im Hebräerbrief ebenfalls auf die Verheißene Ruhe ein und warnt davor dem Beispiel des ungehorsamen Volkes zu folgen:

Heb 4:1-11 (TSBM_06b)
1 Fürchten wir uns nun, daß nicht etwa, da eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, hinterlassen ist, jemand von euch scheine zurückgeblieben zu sein. (O. sie nicht erreicht, od sie verfehlt zu haben)
2 Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, gleichwie auch jenen; aber das Wort der Verkündigung nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben vermischt war.
3 Denn wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein, wie er gesagt hat: „So schwur ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!“ wiewohl die Werke von Grundlegung der Welt an geworden waren.
4 Denn er hat irgendwo von dem siebten Tage also gesprochen: „Und Gott ruhte am siebten Tage von allen seinen Werken“. (1. Mose 2,2)
5 Und an dieser Stelle wiederum: „Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!“
6 Weil nun übrigbleibt, daß etliche in dieselbe eingehen, und die, welchen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen nicht eingegangen sind,
7 so bestimmt er wiederum einen gewissen Tag: „Heute“, in David nach so langer Zeit sagend, wie vorhin gesagt worden ist: „Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht“.
8 Denn wenn Josua (Griech.: Jeschua)  sie in die Ruhe gebracht hätte, so würde er danach nicht von einem anderen Tage geredet haben.
9 Also bleibt noch eine Sabbathruhe dem Volke Gottes übrig.
10 Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, gleichwie Gott von seinen eigenen.
11 Laßt uns nun Fleiß anwenden, in jene Ruhe einzugehen, auf daß nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle. (Vergl. Kap. 3,18 mit Anm.)

 

Die heilsgeschichtliche Bedeutung des Sabbats zieht sich durch die ganze Bibel und endet ganz sicher nicht durch den Tod und die Auferstehung Jeschuas. Er sagte selbst folgendes:

Mt 24:20 (TSBM_06b)
20 Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe, noch am Sabbath;

 

Wir dürfen davon ausgehen, dass Jeschua von zukünftigen Dingen redete, die nach seiner Auferstehung statt finden würden. Jeschua hat im Bezug auf den Sabbat zum Gebet aufgerufen, was eindeutig die Wichtigkeit des Sabbats, auch nach seiner Auferstehung, unterstreicht.

Jeschua sagt, der Sabbat ist für den Menschen gemacht und das der Herr des Sabbats sei:

Markus 2:27-28 (TSBM_06b)
27 Und er sprach zu ihnen: Der Sabbath ward um des Menschen willen, nicht der Mensch um des Sabbaths willen;
28 also ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbaths.

 

Die Synagoge bedeutet übersetzt soviel wie Versammlungsort. In ihr wurde am Sabbat offensichtlich Gottes Wort gelehrt:

Lk 4:15-16 (TSBM_06b)
15 Und er lehrte in ihren Synagogen, geehrt von allen.
16 Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Sabbathtage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen.

 

Auch der Apostel Paulus ging an jedem Sabbat die Synagoge um zu den Juden und Griechen zu sprechen:

Apg 18:4-5 (TSBM_06b)
4 Er unterredete sich aber in der Synagoge an jedem Sabbath und überzeugte Juden und Griechen.

 

Das Fazit der Schlichtung des Streites um die Beschneidung, den die Apostel untereinander hatten, war nicht allein die Enthaltung der aufgezählten Tabus, sondern man räumte den Neubekehrten ein, sich anhand der Torah, geleitet durch den Geist Jeschuas, zu heiligen und im Glauben zu wachsen:

Apg 15:19-22 (TSBM_06b)
19 Deshalb urteile ich, daß man diejenigen, welche sich von den Nationen zu Gott bekehren, nicht beunruhige,
20 sondern ihnen schreibe, daß sie sich enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und von der Hurerei und vom Erstickten und vom Blute. (O. und der Hurerei und des Erstickten und des Blutes)
21 Denn Moses hat von alten Zeiten (W. Geschlechtern)  her in jeder Stadt solche, die ihn predigen, indem er an jedem Sabbath in den Synagogen gelesen wird.
22 Dann däuchte es den Aposteln und den Ältesten samt der ganzen Versammlung gut, Männer aus sich zu erwählen und sie mit Paulus und Barnabas nach Antiochien zu senden: Judas, genannt Barsabas, und Silas, Männer, welche Führer unter den Brüdern waren.

 

Es gibt einige Stellen in der Bibel, die den Sonntag in seiner heutigen Funktion bestätigen sollen, doch können sie nicht gegen das klare Gebot von JHWH bestehen:

2.Mo 20:8-9 (TSBM_06b)
8 Gedenke des Sabbathtages, ihn zu heiligen.

 

Jeschua kann nicht gegen das Sabbatgebot gesprochen haben:

Markus 3:24-25 (TSBM_06b)
24 Und wenn ein Reich wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Reich nicht bestehen.
25 Und wenn ein Haus wider sich selbst entzweit ist, so kann jenes Haus nicht bestehen.

 

Warum verlor der Sabbat die ihm zugedachte Heilighaltung?

In der Heiligen Schrift gibt es kein Gebot den ersten Tag der Woche zu heiligen. Der Erlass durch Kaiser Konstantin könnte jedoch entscheidenden Einfluß darauf genommen haben. Auf der folgenden Seite kann man nachlesen, wie der Kaiser, verstrickt im Götzenkult der Sonnenanbetung, im Jahre 321 den Sonntag zum Ruhetag erklärte. (Hier klicken)

Unwahrscheinlich, dass der Erlass des Kaisers, den sabbattreuen Gläubigen gegenüber, mit freundlichen Bitten zur Akzeptanz geführt wurde. Vordergründig mag die Gunst, die er den Christen gegenüber erwies positiv erscheinen, doch wenn man Elemente aus einem Götzendienst in die Anbetung JHWH’s übernimmt, wird sie ebenso zum Götzendienst.

In den ersten beiden Geboten werden wir aufgefordert uns rein zu halten von jeder Abgötterei:

2.Mo 20:3-6 (TSBM_06b)
3 Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. – (Eig. zu meinem Angesicht hinzu)
4 Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgend ein Gleichnis dessen, was oben im Himmel und was unten auf der Erde und was in den Wassern unter der Erde ist.
5 Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, JHWH, dein Gott, bin ein eifernder Gott, (El)  der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern, am dritten und am vierten Gliede derer, die mich hassen;
6 und der Güte erweist, auf Tausende hin, an denen, (And.: an Tausenden derer)  die mich lieben und meine Gebote beobachten.

 

Passend dazu schreibt Paulus:

1.Kor 10:14-15 (TSBM_06b)
14 Darum meine Geliebten, fliehet den Götzendienst.

 

In der frühen Kirchengeschichte findet man jedoch den nächsten Angriff auf den Ruhetag Gottes. Während des Konzils zu Laodicea im Jahr 364 wurde von den Kirchenvätern erneut die Verlegung der Heiligung des Sabbats auf den Sonntag beschlossen.

Trotz der Verwirrung um den Tag der Ruhe, ist der Sabbat immer noch ein überwiegend arbeitsfreier Tag geblieben. Er kann also immer noch gehalten werden, wenn man es denn will. Einen Arbeitgeber zu finden, bei dem man am Sabbat nicht Arbeiten muss, ist möglich. Natürlich wird es mit dem Verfall der Gesellschaft zunehmend schwerer, aber JHWH schenkt uns immer noch die Möglichkeit an seinem, von Ihm geheiligten Tag, zur Ruhe zu kommen.

Ich möchte jeden ermutigen mit einem offenen Herzen über Gottes Wort nachzusinnen, ob der Sabbat nicht doch mehr als nur ein freier Tag ist.