Die Torah, das Gesetz oder die fünf Bücher Mose

Oft hört man davon, dass wir unter der Gnade leben und das Gesetz keine zentrale Rolle für den Gläubigen darstellt. Diese Sichtweise ist genauso falsch wie die Annahme, dass wir allein durch das Befolgen von Geboten gerechtfertigt werden. Doch den Kindern Gottes wird es zu einer Herzensangelegenheit in JHWH’s Gesetz zu wandeln.

1Jo 5:3  Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer.

Schauen wir uns mal den Begriff Gesetz und dessen Bedeutung genauer an.

 

Das Wort Gesetz

Wenn wir in unseren Bibeln das Wort Gesetz lesen, wurde es in der Regel von den urtextlichen Wörtern Nomos (griechisch) oder Torah (hebräisch) übersetzt. In den meisten Fällen sind damit die fünf Bücher Mose gemeint. Es gibt jedoch Stellen im Neuen Testament, die sich auf mündliche Überlieferungen (mündliche Torah) beziehen. Viele verwechseln diese zum Teil von Menschen gemachten und zusätzlichen Gesetze mit denen der Torah JHWH’s. Eine Unterscheidung ist oft nur dann möglich, wenn man den Kontext genau betrachtet. Würde diese Unterscheidung nicht gemacht, stünden diese Bibelstellen mit anderen im Widerspruch und letztlich auch gegen die Gebote Gottes. Aber gemäß Off 14:12 sind wir standhafte heilige, indem wir die Gebote Gottes und den Glauben an Jeschua bewahren!

 

Schauen wir uns ein paar Begriffe an, die das Wort Torah bedeuten kann:

  • Gesetz (wird in den meisten Bibelübersetzungen verwendet)
  • Richtungsweisung
  • Instruktion
  • Leitung
  • Unterricht

 

Bei der Betrachtung hebräischer Begriffe reicht es meist jedoch nicht aus sie mit einem deutschen Begriff zu ersetzen, um die volle Bedeutung zu erfassen. Man muss ebenso die Wortwurzel bzw. den Wortstamm hinzuziehen um die Poesie oder Bildsprache besser verstehen zu können. Die Wurzel von Torah ist Jarah und wird u.a. mit folgenden Worten umschrieben:

  • zu werfen
  • schießen
  • gießen
  • zu wässern / regnen lassen
  • darauf hinzuweisen, zeigen
  • lehren / unterrichten

 

In beiden Wortsammlungen erkennt man, dass die Richtung oder das Ziel eine entscheidende Bedeutung hat. Man könnte auch von einem Prozess der Wegfindung und des Lernens sprechen. Spätestens jetzt sieht man, der Begriff Gesetz trifft den Sinngehalt des Wortes Torah nicht genau.

Worauf richtet sich nun die Torah und was ist ihr Ziel?

Was sagt die Bibel dazu:

Ps 1:1-6 (TSBM_06b)
1 Die hebr. Überschrift des ganzen Buches der Psalmen bedeutet „Lobgesänge“, während das in den einzelnen Überschriften vorkommende, mit „Psalm“ (vom griech. psalmos) übersetzte Wort die Bedeutung von „Gesang mit Musikbegleitung, Singspiel“ hat. Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen, und nicht steht auf dem Wege der Sünder, und nicht sitzt auf dem Sitze (O. im Kreise)  der Spötter,
2 Sondern seine Lust hat am Gesetz JHWHs und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!
3 Und er ist (O. wird sein)  wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt. (O. wird gelingen)
4 Nicht so die Gesetzlosen, sondern sie sind wie die Spreu, die der Wind dahintreibt.
5 Darum werden die Gesetzlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
6 Denn JHWH kennt (d. h. nimmt Kenntnis von)  den Weg der Gerechten; aber der Gesetzlosen Weg wird vergehen.


Joh 15:1-19 (TSBM_06b)
1 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. (Eig. Ackerbauer)
2 Jede Rebe an (Eig. in)  mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, auf daß sie mehr Frucht bringe.
3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
4 Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir.
5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir (Eig. getrennt von mir)  könnt ihr nichts tun.
6 Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; (Eig. in mir geblieben ist, so ist er hinausgeworfen worden? und ist verdorrt)  und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
7 Wenn ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen.
8 Hierin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringet, und ihr werdet meine (Eig. mir)  Jünger werden (Eig. ist? verherrlicht worden, daß ihr? gebracht habt, und ihr werdet? geworden sein.)
9 Gleichwie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibet in meiner Liebe.
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11 Dies habe ich zu euch geredet, auf daß meine Freude in euch sei und eure Freude völlig (O. voll, vollgemacht)  werde.
12 Dies ist mein Gebot, daß ihr einander liebet, gleichwie ich euch geliebt habe.
13 Größere Liebe hat niemand, als diese, daß jemand sein Leben läßt (Eig. eingesetzt, darlegt)  für seine Freunde.
14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend ich euch gebiete.
15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte, (O. Sklaven (Sklave))  denn der Knecht (O. Sklaven (Sklave))  weiß nicht, was sein Herr tut; aber ich habe euch Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem (O. von seiten meines)  Vater gehört, euch kundgetan habe.
16 Ihr habt nicht mich auserwählt, sondern ich habe euch auserwählt und euch gesetzt, auf daß ihr hingehet und Frucht bringet, und eure Frucht bleibe, auf daß, was irgend ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe.
17 Dies gebiete ich euch, daß ihr einander liebet.
18 Wenn die Welt euch haßt, so wisset, (O. so wisset ihr)  daß sie mich vor euch gehaßt hat.
19 Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, darum haßt euch die Welt.

Bildlich gesehen ist die Torah also ein Regen, der darauf gerichtet ist Frucht wirken oder ein Segen, der zur Heiligung des Menschen dient.